Familienermutigungsprogramm FEP Lira und Kampala
Unterstützung für Familienmitglieder, die aus der Verwandtschaft ein Kind aufgenommen haben.
Diese konstante Überprüfung des Kindswohls ist eine grosse und herausfordernde Arbeit
Ursprünglich als Ergänzung zu den Kleinstinstitutionen gedacht, ist heute das FEP der wichtigste Arbeitszweig von GHU. Wie sieht die Arbeit darin konkret aus?
In Afrika ist es so, dass Waisen von ihren Verwandten in ihre Familien aufgenommen werden. Je nach Ausgangslage treffen es diese Kinder und Jugendlichen in den erweiterten Familien («enlarged families») gut und werden fast wie ein normales Familienmitglied versorgt. Manchmal sind sie jedoch einfach nur geduldet, müssen viel arbeiten, könnten unter Umständen nicht in die Schule, werden als Verdingkinder ausgenutzt.
Hier setzt das FEP an: Sie unterstützt Grossmütter, ältere Brüder oder Schwestern, die aus der Verwandtschaft ein Kind aufgenommen haben. Sie entbindet sie von der zusätzlichen finanziellen Bürde, für Schulgelder oder medizinische Versorgung aufzukommen. Mit Sachhilfe wie etwa mit einem Sack Mais bekommt die Pflegefamilie einen Zustupf, der der ganzen Grossfamilie zu Gute kommt.
Das FEP setzt also alles daran, finanziell und ideell jene Familien zu unterstützen, die ein zusätzliches Kind aus der Verwandtschaft aufnehmen. GHU lädt die Betreuungspersonen («guardiens»), oft sind es Onkel, Tanten oder Grosseltern, auch zu regelmässigen Schulungen ein. An diesen Meetings, die von Hygiene, Kindererziehung, Aids bis zu Berufswahlfragen reichen, sollen die Betreuungspersonen gestärkt und ihre Arbeit gewürdigt werden.
Das FEP überwacht so auch die Entwicklung des Kindes, das regelmässig auf dem Feld besucht wird. Diese konstante Überprüfung des Kindswohls ist eine grosse und herausfordernde Arbeit. Dazu gehört auch, die Rechte dieser meist noch unmündigen Kinder zu sichern. Oft geht es um Land, das sie geerbt haben und dessen Besitzanspruch geschützt werden muss.