«Ich erlebte Krieg, Hunger und Armut»
Euer AmbrosVielen Dank für alles was ihr mir geschenkt habt. Ich bin stolz und dankbar, ein Teil von God helps Uganda sein zu dürfen!
Ambros ist junger Mann, der zwischen 2009 und 2015 vom GHU FEP (Familien-Ergänzungs- Programm) begleitet und unterstützt wurde.
Jetzt, nachdem er seine Ausbildung zum Elektriker abgeschlossen hat, hilft er als Volontär bei God helps Uganda in Lira mit. In seiner Kindheit durchlebte Ambros in seiner Familie schwierige Zeiten. Doch jetzt staunen wir, wie fröhlich Ambros ist. Für uns hat er einiges aus seinem Leben aufgeschrieben:
Mein Leben wurde durch viele Schwierigkeiten geprägt. Ich erlebte Krieg, Hunger und Armut, lebte in einem Flüchtlingslager und musste mit ansehen, wie Familienangehörige starben. Die Situation während des Bürgerkriegs war wirklich schlimm, vieles wurde uns genommen und die Angst war unser ständiger Begleiter. Auch als wir in unsere Dörfer zurückkehrten, fühlten wir uns unsicher. Bevor mein Vater starb, bat er seinen Bruder, unseren Onkel, mich und meinen Bruder Kenneth zu sich zu nehmen und uns wie seine eigenen Kinder anzunehmen.
Zum Teil konnten wir zwar die Schule besuchen, aber wir mussten auch Kühe hüten und auf den Feldern mitarbeiten. Nur einmal täglich gab es eine Mahlzeit und der Onkel machte bald klar, dass wir von ihm beispielsweise kein Erbe erwarten dürften, da uns unsere Eltern nichts hinterliessen. Für mich war es ein ganz besonderer Moment, als ich erfuhr, dass God helps Uganda mir die Schulgelder für die versäumten Schuljahre finanzieren und später auch eine Ausbildung ermöglichen würde. Gerne hätte ich eine medizinische Ausbildung zum Pfleger gemacht, aber aufgrund meiner Defizite in der englischen Sprache wurde ich nicht angenommen. Ich habe mich dann für eine Elektrikerlehre entschieden und darf nun nach meinem Abschluss bei God helps Uganda in Lira mitarbeiten.
Mein bisheriges Leben hat mich einiges gelehrt: Wir alle sind verschieden und gehen unterschiedlich mit Situationen um, in die wir gestellt werden. Besonders wichtig für mich wurden Fragen wie «Werde ich wahrgenommen?», «Werde ich ernst genommen?», «Behandelt man mich, wie man selbst gerne behandelt würde?» Ich habe realisiert, dass ich auf solche Fragen sehr sensibel reagiere und freue mich sehr, wenn ich spüre, dass ich ernst genommen und gehört werde und Wertschätzung erhalte. Ich möchte mich aber auch gegenüber anderen so verhalten, denn so wird auch das eigene Leben reicher, freudiger, zufriedener und dankbarer.