«Wir Kinder bekamen oft tagelang kein Essen und mussten selbst schauen, wie wir uns versorgten»
Euer JobIch bin dem Team von God helps Uganda sehr dankbar, denn sie standen mir bei in dieser schweren Zeit. Jetzt wohne ich im GHU Kinderheim in Lira und werde angehört.
Mein Name ist Job Okullu, ich bin 15 Jahre alt. Ich war noch ein Baby, als meine Mutter nicht mehr bei meinem Vater bleiben durfte und zurück zu ihren Verwandten musste. Den Grund dafür kenne ich nicht.
Meinen Vater und dessen Verwandte habe ich nie kennen gelernt. Auch hat mir nie jemand etwas von ihnen erzählt. Später heiratete meine Mutter wieder und ich wuchs zusammen mit Mutter und Stiefvater auf. Leider starben beide, als ich noch klein war und ich verstand nicht wirklich, was da alles geschah. Verwandte meines Stiefvaters, zu denen ich kaum eine Beziehung hatte, nahmen mich auf. In dieser Familie gab es viele eigene Kinder und die Eltern waren sehr arm. Täglich tranken sie das einheimische Bier, stritten zusammen und warfen sich gemeine Wörter an den Kopf.
Wir Kinder bekamen oft tagelang kein Essen und mussten selbst schauen, wie wir uns versorgten. Eines Tages schlug mein Onkel bei einem heftigen Streit so auf meine Tante ein, dass sie hinfiel und wir nicht wussten, ob sie überhaupt noch lebte. Der Onkel wurde von Nachbarn festgehalten und musste ins Gefängnis, die Tante wurde ins Krankenhaus gebracht. Wir Kinder waren nun auf uns selbst gestellt und mussten ums Überleben kämpfen. Für uns war es ein Geschenk des Himmels, als wir von Mitarbeitern von God helps Uganda besucht und mit Essen unterstützt wurden. In mir wuchs ein richtiger Hass auf meine Pflegeeltern. Nach einiger Zeit wurde mein Onkel aus dem Gefängnis entlassen und die Tante erholte sich wieder. Beide kamen zurück. Sie bereuten ihre Schuld und für eine kurze Zeit war Frieden im Haus. Auch mein Hass ihnen gegenüber war weg und ich wollte ihnen ja auch dankbar sein für ihre Hilfe mir gegenüber. Leider aber fing bald schon alles wieder von vorne an. Streit und böse Worte waren an der Tagesordnung und ich stellte mir viele Fragen in Bezug auf Vergebung. Ich bin so dankbar zu hören, dass Jesus wirkliche Vergebung schenkt. Ich wünsche dies auch für meine Pflegeeltern, dass sie echte Vergebung erleben dürfen.